Die Dekaden der Stahlkrisen bis zur Wiedervereinigung1990 

Die Volatilität im Geschäft nimmt zu

Die Entwicklung in den 1970er, 1980er und 1990er Jahre ist geprägt durch die verschiedenen Wellen der europäischen Stahlkrisen. An der vereinigungsbedingten Sonderkonjunktur ab dem Jahr 1990 partizipiert auch die SPAETER Gruppe, vor allem aufgrund der exponierten geografischen Lage von F. HACKLÄNDER in Kassel.

Ab Ende der 1960er Jahre wird die Stahlbranche durch mehrere Wellen struktureller Krisen erschüttert. Nach dem Rekordjahr 1974, in dem in der Bundesrepublik Deutschland 53 Mio. t Rohstahl erzeugt werden, geht die Produktion in einem ruinösen Preiskampf kontinuierlich zurück. In den Krisen Ende der 1970er, Anfang der 1980er und in den 1990er Jahren durchlebt insbesondere die Stahlregion Ruhrgebiet einen erheblichen strukturellen Wandel. Seit der durch die Ölkrise des Jahres 1974 ausgelösten Rezession zeigt sich auch das Geschäft der SPAETER Gruppe zunehmend volatil. Das Geschäft des Stahlbaus von SPAETER Hamburg gerät in dieser Zeit in eine erhebliche Schieflage und wird im Jahr 1978 endgültig abgewickelt.

Der zum Wasser verlängerte Standort in Karlsruhe, 1994

Trotz aller Herausforderungen entwickelt die SPAETER Gruppe ihr Geschäft kontinuierlich nach vorn. Ab den 1980er Jahren wird der Produktbereich Aluminium zur Diversifikation in das Produktprogramm aufgenommen. Die 1990er Jahre sind geprägt durch den Ausbau der Anarbeitungskompetenzen und die Ausweitung des Edelstahlgeschäftes.

Auch die bestehenden Standorte werden weiterentwickelt. So wird z.B. im Jahr 1994 die Lagerfläche von SPAETER Südwest in Karlsruhe signifikant erweitert. Die Hallen werden bis an die Wasserseite verlängert. Der Umschlag aus dem Rheinhafen erfolgt jetzt unmittelbar ins Lager.

VON ASCHENBACH & VOSS Krefeld: Neue Hallen auf gegenüberliegender Straßenseite (1994)

Maßgeblich für den Service der SPAETER Gruppe ist ein schlagkräftiger eigener Fuhrpark. Dieser zeigt bis Ende der 1990er Jahre ein Erscheinungsbild im (noch) recht dunklen SPAETER Grün.

An der Sonderkonjunktur zur Wiedervereinigung in Deutschland nehmen auch die Unternehmen der SPAETER Gruppe teil. Die Gesellschaft SPAETER Berlin wird in diesem Zuge aus der Isolation in West-Berlin befreit und kann in den Folgejahren mit dem zentralen Standort in Berlin-Neukölln von der Sanierungswelle im Baubereich in Berlin und Umland profitieren.

Bürogebäude von SPAETER Berlin im Jahr 1994

Das Geschäft der SPAETER Gruppe in den neu zum Bundesgebiet gehörenden Bundesländern wird daneben ganz wesentlich von F. HACKLÄNDER Kassel getragen. Der zentral gelegene Standort in Kaufungen hat sich rasant entwickelt und kann hier seine ganze Schlagkraft ausspielen.

Der Standort Kaufungen wächst: Luftbild aus dem Jahr 1994