Als Friedrich Hackländer an einem Februarmorgen im Jahr 1880 den Firmensitz von „Wülbern & Sethe“ in Kassel betrat, brachte er nicht nur die kühle Winterluft von draußen mit, sondern auch frischen Wind: Der neue Geschäftsführer war ein aufgeschlossener und kreativer Kaufmann, der sich für Patente interessierte und z.B. auch an Uraninit-Gruben in den Vereinigten Staaten beteiligt war. Nun machte er sich auf, die 1870 von Georg Friedrich Wülbern und Eduard Christian Sethe gegründete Eisen- und Glasgroßhandlung in die Zukunft zu führen.
Friedrich Hackländer vertrieb Walzeisen und grobe Eisenwaren wie große Handelsschrauben. Er belieferte seine Kunden außerdem mit Drahterzeugnissen, schmiedeeisernen Rohren, gusseisernen Abfluss- und Druckrohren, Topfwaren und Flachglas. Friedrich Hackländer schrieb in Kassel eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte: 1890 war das mittlerweile von ihm allein geführte Unternehmen eines der größten seiner Art im Deutschen Kaiserreich.
Der steile Aufstieg des Pioniers aus Kassel war bald auch bei den Stahlhändlern im Ruhrgebiet ein Thema. Carl Spaeter aus Duisburg und Gerhard Küchen aus Mülheim an der Ruhr bekundeten Interesse an dem Kasseler Unternehmen. Die Geschäftsleute unterzeichneten 1908 einen Vertrag und gründeten die F. Hackländer GmbH – in der der bisherige Chef weiterhin das Sagen hatte.

Im Jahr 1914 starb Friedrich Hackländer. Zu diesem Zeitpunkt hatte Carl Spaeter das Unternehmen zum größten Teil übernommen. Und doch bewahrte sich die F. Hackländer GmbH ihre Eigenständigkeit.
Im Zweiten Weltkrieg war Kassel wegen der zahlreichen ansässigen Rüstungsbetriebe ein Hauptziel der alliierten Luftangriffe. So warfen Fliegerverbände am 22. Oktober 1943 in kurzer Zeit etwa 400.000 Stabbrandbomben ab. Sie zerstörten rund 80 Prozent der Gebäude, darunter fast alle Häuser in der Altstadt. Auch auf das Betriebsgelände der F. Hackländer GmbH gingen Bomben herab. Die Zerstörungen waren immens.

Bereits kurze Zeit nach Kriegsende folgte der Wiederaufbau an einem neuen Standort. Es entstand eine Lagerhalle mit Kranbahn und Verwaltungsgebäude an der Holländischen Straße. Hier bestehen bis zum heutigen Tage die Geschäftsräume von F. HACKLÄNDER Kassel.
In den Wirtschaftswunder-Jahren erlebte auch F. HACKLÄNDER Kassel einen rasanten Aufschwung. Das Unternehmen brauchte mehr Fläche und erwarb mit großer Weitsicht ein weiträumiges Grundstück in der Nachbargemeinde Kaufungen. Auf der erworbenen Fläche wurde 1966 eine erste neue Halle gebaut. Zum Fuhrpark gehörten zu dieser Zeit mehr als 20 Lkw, die Mechaniker in der eigenen Werkstatt reparieren konnten.

Die Expansion ging weiter. Ab 1976 erfolgte der weitere Ausbau des Standorts Kaufungen in mehreren Bauabschnitten. Seit 1978 gehört auch eine Niederlassung in Bad Salzuflen zum Unternehmen.
Kurz nach der Wiedervereinigung eröffnete die F. Hackländer GmbH dann 1991 ein Verkaufsbüro in der sächsischen Stadt Riesa. In Kaufungen schritt die Modernisierung in den folgenden Jahren voran, nach der Jahrtausendwende entstanden neue Lagerhallen inklusive Hochregallager mit moderner IT-gesteuerter Technik.
Auch nach dem Jubiläum im Jahr 2020, in dem die F. Hackländer GmbH auf 150 Jahre Firmengeschichte zurückblickte, gab es Bewegung: So wurde der Standort in Kaufungen um ein neues, leistungsfähiges Edelstahl- und Aluminiumlager erweitert und zudem ein Lager für den Bau- und Industriebedarf angegliedert.

Mit mehr als 300 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Lagerfläche von über 61.000 m² an den Standorten in Kassel, Kaufungen und Bad Salzuflen, gehört F. HACKLÄNDER heute zu den bedeutendsten Stahlhandelsgesellschaften in Deutschland. Mit einem Lagerbestand von permanent mehr als 70.000 t, umfassenden Möglichkeiten in der Anarbeitung und Stahl-Logistik, ausgestattet mit einem leistungsfähigen eigenen Fuhrpark und vor allem mit großer Beratungskompetenz, ist F. HACKLÄNDER ein führender Partner von Stahlhandel, Stahlverarbeitern und Stahlbauern in ganz Deutschland und im angrenzenden Ausland.